Die Welt der Kryptowährungen ist in heller Aufregung, denn Berichten zufolge bereitet sich Fidelity, ein bekannter Vermögensverwalter, darauf vor, einen börsengehandelten Bitcoin-Fonds (ETF) zu beantragen. Wenn Fidelity erfolgreich ist, reiht es sich in die wachsende Liste der großen Finanzinstitute ein, die Bitcoin-ETFs auflegen wollen, und signalisiert damit einen Umbruch in der Kryptolandschaft. Dieser Schritt hat das Potenzial, institutionelle Anleger und vermögende Privatpersonen anzuziehen und dem Kryptomarkt neues Leben einzuhauchen.
JUST IN: $4.5 trillion Fidelity preparing to file for spot #Bitcoin ETF – The Block pic.twitter.com/OmL9N9nNYl
— Bitcoin Magazine (@BitcoinMagazine) June 27, 2023
Neuland in der ETF-Branche
The Block berichtet unter Berufung auf eine anonyme Quelle, die mit der Angelegenheit vertraut ist, dass Fidelity beabsichtigt, seinen Vorschlag bei der US-Börsenaufsicht (SEC) zur Genehmigung einzureichen. Diese Entwicklung folgt den jüngsten Anträgen von Branchenriesen wie BlackRock, WisdomTree, Invesco, VanEck und Bitwise, die sich alle um grünes Licht der SEC für die Einführung von Bitcoin-ETFs bemühen.
Die Vorfreude auf diese Anträge hat den Bitcoin-Kurs bereits in die Höhe getrieben und ihn für kurze Zeit auf über 31.000 US-Dollar steigen lassen. Die Zahlen sind auf dem höchsten Stand seit mehr als einem Jahr.
Institutioneller Rückhalt schürt Optimismus
Das Engagement von Fidelity im Kryptobereich geht über seine ETF-Ambitionen hinaus. Das Unternehmen gehört zusammen mit Citadel Securities, Virtu Financial, Charles Schwab, Paradigm und Sequoia Capital zu einem Konsortium, das vor kurzem eine Krypto-Börse namens EDX Markets gegründet hat.
Edward Moya, ein leitender Marktanalyst bei Oanda, hebt in einem Bericht von Reuters den Optimismus hervor, der diese Entwicklungen begleitet. Er erklärte, dass die Zulassung eines Bitcoin-ETFs den Weg für mehr institutionelle und vermögende Privatkunden ebnen könnte, die in Kryptowährungen investieren.
Die Türen für institutionelles Geld öffnen
Während Futures-basierte Bitcoin-ETFs seit Oktober 2021 zugelassen sind, war die SEC aufgrund von Bedenken über Marktmanipulationen bei der Zulassung von Bitcoin-Spot-ETFs zurückhaltend. Der vorherige Antrag von Fidelity im Januar 2022 wurde abgelehnt, was die regulatorischen Hürden für solche Vorschläge noch einmal unterstreicht.
Der jüngste Einstieg von BlackRock in das Geschäft hat jedoch das Spiel verändert. Das multinationale Unternehmen, das dafür bekannt ist, ETFs nur dann anzumelden, wenn es sich sicher ist, dass sie genehmigt werden, hat die positive Stimmung auf den Kryptomärkten wieder angeheizt.
Wiederbelebung der Stimmung inmitten der strengen Aufsichtsbehörden
Die Anmeldungen von Bitcoin-ETFs vor Ort werden von vielen Anlegern und Spekulanten als Vertrauensbeweis für die Kryptowährungsbranche gewertet. Jüngste regulatorische Maßnahmen, wie die Klagen der SEC gegen Binance und Coinbase Global, haben in der Branche für Unsicherheit gesorgt.
Dennoch stärkt die Beteiligung etablierter Finanzinstitute wie Fidelity und BlackRock, die Fachwissen und Verwahrungsdienstleistungen anbieten, auf die sich die größten Einzelhändler weltweit verlassen, das Vertrauen in die Kryptowährungsbranche.
Rechtsstreit um Graustufen-Investitionen
Unabhängig davon ist die SEC in einen Rechtsstreit verwickelt, den Grayscale Investment angestrengt hat, weil die Aufsichtsbehörde ihren Antrag auf Umwandlung des Grayscale Bitcoin Trust in einen ETF abgelehnt hat. Grayscale argumentiert, dass die frühere Genehmigung der Behörde für Überwachungsvereinbarungen für Bitcoin-Futures-basierte ETFs auch für seinen Spot-Fonds gelten sollte, da beide vom Bitcoin-Preis abhängen.
Der Ausgang dieses Falles, der für Ende des Sommers erwartet wird, könnte erhebliche Auswirkungen auf die Zukunft der Kryptowährungs-ETFs haben.
Fazit
Der Plan von Fidelity, einen Bitcoin-ETF zu beantragen, zeigt das wachsende Interesse und Vertrauen der großen Vermögensverwalter in Kryptowährungen. Da etablierte Finanzinstitute weiterhin Investitionsmöglichkeiten auf dem Kryptomarkt erkunden, könnte die mögliche Zulassung eines Bitcoin-ETFs den Weg für eine stärkere institutionelle Beteiligung und eine breitere Akzeptanz digitaler Währungen ebnen. Dennoch bleiben die behördliche Kontrolle und die juristischen Auseinandersetzungen große Hindernisse, die die Zukunft der Kryptowährungs-ETFs bestimmen werden.
Giancarlo ist von Beruf Wirtschaftswissenschaftler und Forscher. Bevor er dem dynamischen Team von BTCzeit beitrat, betreute er als Projektmanager einer Beratungsfirma mehrere Krypto-Projekte für den staatlichen und privaten Sektor.